Lumbung Lounge

Die performative Installation Lumbung Lounge verwandelte das Stellwerk im Kasseler Kulturbahnhof in seinen ursprünglichen Zustand zurück: einen Warteraum.
Das Publikum wurde eingeladen, sich in einer Wartelandschaft zu entspannen und das Warten als kollektiven Moment zu erfahren. Es sollte die Frage gestellt werden, ob ein Warteraum uns dazu inspirieren kann, neue Formen des Miteinanders zu erproben?

Die Multi-Media Installation von Along the Lines und Guerilla Architects lief vom 22. Juli bis 30. Juli 2022 in der Galerie Stellwerk in Kassel als Teil der Ausstellungsreihe „Sieben Dinge, die mir niemand über die Arbeit in der Kunst gesagt hat“. 27 Videoarbeiten von 31 internationalen Künstler*innen wurden aus einem Open Call ausgewählt, um mehr Künstler*innen eine Plattform während der documentazu zu geben. Die Videos, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven und Hintergründen mit dem Thema Warten auseinandersetzten, wurden durch das Video einer Eisenbahnuhr, die in einem stillgelegten Stellwerk der Deutschen Bahn gefunden wurde und in einer 24-Stunden-Schleife die Zeit am Ausstellungsort angab, in den Kontext stillgelegter Stellwerke in ganz Deutschland gesetzt. Natalia Irina Roman von Along the Lines arbeitet seit mehreren Jahren an einem Forschungsprojekt zur langfristigen künstlerischen Nutzung von Stellwerken in Berlin, Brandenburg und darüber hinaus.

Die performative Installation Lumbung Lounge nahm während der 15. documenta Bezug auf das kuratorische „Lumbung“ Konzept des indonesischen Künstlerkollektivs Ruangrupa und setzte eines seiner Prinzipien, nämlich das Teilen gemeinsamer Güter, in Beziehung zu den Praktiken des Wartens als Teilen von Zeit. Das Warten wurde über die Installation und die präsentierten Videoarbeiten als verschiedene Formen des Miteinanders gezeigt, die auf sehr unterschiedliche Weise wahrgenommen werden können.